Das vom Deckhaar (synonym Grannen) gereinigte Unterhaar der Kaschmir-Ziege ist besonders fein, mit einem Durchmesser von nur 15 bis 19 Mikrometer und einer Länge von 25 bis 90 Millimeter. Kaschmir zählt aufgrund seiner Feinfaserigkeit zu den Edelhaaren mit sehr guten Wärmerückhaltungseigenschaften bei geringem Eigengewicht. Kaschmir ist eine der wertvollsten und teuersten Naturfasern und wird deshalb häufig mit Merinowolle oder anderer Schafwolle gemischt angeboten. Der Verkaufspreis richtet sich nach der Qualität des Kaschmirs. Die Haare sollten möglichst fein (dünn), lang, gekraust und hell (weiß) sein; sie nehmen dabei ähnlich wie andere Wolle Farbstoffe gut auf.
Yakwolle
Als Yakwolle bezeichnet man die Wolle, die von Yaks gewonnen wird. Der Yak ist die einzige Rinderart, die über ein mehrschichtiges und besonders dichtes Haarkleid verfügt. Unterschieden werden das feste, lange Deckhaar, die gröbere Wolle und ein feines und spinnfähiges Unterhaar, das auch als Feinwolle oder Flaum bezeichnet wird. Pro Jahr und Yak können zwischen 0,3 und 3 Kilogramm Grobwolle sowie 0,4 bis 0,6 Kilogramm Feinwolle gewonnen werden. Bei der Haltung von Yaks steht die Produktion von Yakmilch und Yakfleisch im Vordergrund. Ähnlich wie Yakleder ist die Yakwolle eher ein Nebenprodukt. Bei der seit einigen Jahren gezielter verfolgten Züchtung von Yaks steht zunehmend auch die Wollproduktion im Vordergrund. Die Wolle wird sowohl durch eine Schur als auch durch Kämmen gewonnen. In der Regel kämmen die Hirten die Tiere in den Wochen vor einer geplanten Schur aus, damit nicht zu viel Feinwolle verloren geht. Dies reduziert auch die Notwendigkeit, die Tiere sehr früh zu scheren, um nicht zu viel der Feinwolle zu verlieren, die ab dem Beginn der Sommerzeit vom Yak natürlich verloren wird.
Kamelwolle
Kamelhaar bezeichnet das gelblich bis rötlich-braune Fell des in Asien und Afrika beheimateten Kamels. Es enthält in seiner Struktur grundverschiedene Haarsorten. Das Grannenhaar (Deckhaar) ist schlicht und grob, während das Flaumhaar (Unterhaar) gekräuselt und fein ist.Die Haare werden weder geschoren noch ausgekämmt, sondern fallen im Frühjahr büschelweise aus. Im textilen Bereich findet fast ausschließlich das wertvollere, leicht und gut verspinnbare Flaumhaar Verwendung. Bedingt durch die Seltenheit, Weichheit und Feinheit wird das Flaumhaar oft mit Schurwolle gemischt verarbeitet.